Ameland-Pferderettboot
Die Vorführung des Ameland-Pferderettbootes ist immer ein Publikumsmagnet. Vom Suudwest-Strand in Hollum wird das Rettungsboot Abraham Fock mit Pferden zu Wasser gelassen, wie es auf Ameland mehr als 150 Jahre lang bei Rettungsaktionen auf See bis 1988 geschah. Die Vorführung des Pferde-Rettungsbootes ist wegen des Unfalls vom 14. August 1979, bei dem 8 Pferde beim Stapellauf des Rettungsbootes ertranken, mit einem Aufpreis verbunden.
14. August 1979
Am 14. August 1979 gegen 20.00 Uhr wurde das Pferderettungsboot zu Hilfe gerufen, um dem in Seenot geratenen deutschen Schiff Windspiel 4 zu Hilfe zu kommen. Zu dieser Zeit herrschte stürmischer Wind aus Südwest und eine starke Ebbströmung. Beim Stapellauf des Bootes lief es jedoch gut. Bevor die Männer des Pferderettungsbootes es bemerkten, saugte das Wasser den Anhänger und die Pferde vor ihren Augen in die Tiefe. Rettungsversuche der Männer sind vergeblich, die Schleuderketten, die sich im Notfall lösen sollen, funktionieren nicht. Innerhalb weniger Minuten gingen die Pferde mit Anhänger zu Boden.
Die Männer auf dem Rettungsboot hatten zu diesem Zeitpunkt nichts in Sichtweite des Unfalls und konnten die 4 Personen an Bord des deutschen Schiffes retten. Die Yacht wurde auf den Ballumerbocht geschleppt. Dort wurden sie von der Polizei erwartet, die den Männern damals mitteilen musste, dass es einen Unfall gegeben hatte, bei dem 8 Pferde ertrunken waren.
Am nächsten Tag wurden die Pferde an den Strand geschleppt und der Transport zu einer Tierkörperbeseitigungsanlage in Bergum vorbereitet. Auf Wunsch der Bauern wurden die Pferde jedoch in der Nähe der Unfallstelle begraben, und eine Gedenktafel in den Dünen erinnert an ihren Tod mehr als 40 Jahre nach dem Unfall.
Der eine tödliche Unfall in mehr als 150 Jahren Arbeit mit Pferden im Rettungsdienst Ameland bedeutete fast das Ende des Starts des Rettungsbootes für Pferde. Der KNZHRM (jetzt KNRM Ameland) erhielt viel Kritik über den Einsatz von Pferden in diesen gefährlichen Situationen. Teilweise auf Drängen der Amelander-Vorarbeiter beschloss die Auffanggesellschaft nach einer gründlichen Evaluierung, die Arbeit mit Pferden fortzusetzen. Ein neues schnelles Rettungsboot, das 1988 in Dienst gestellt wurde, bedeutete das Ende des Einsatzes des Pferderettungsbootes bei Rettungseinsätzen. Dank der Stichting Paardenreddingboot Ameland kann der Stapellauf des Pferde-Rettungsbootes etwa 10 Mal pro Jahr bei Vorführungen beobachtet werden.
Standort: Tjettepad, Hollum (Wadkant)
